Sven Söhnchen ist ein ebenso bekannter, wie
beliebter Eckeseyer. Startschuss 1969, es folgte der Kindergarten und
Grundschule. Dann überschritt er nach eigenem Bekunden erstmals die
Dorfgrenzen, um in Boele die Realschule zu besuchen. Der Beginn einer
steilen Karriere. Klassensprecher, später Schülersprecher.
Über die Bezirksschülervertretung entstanden erste Kontakte zur aktiven
Politik. Söhnchen erkannte darin die Chance selbst etwas für „seinen“
Stadtteil zu tun. Mit 24 Jahren kandidierte er für die Ratswahl und bekam
auch prompt ein Mandat. Damit zählte der gelernte Koch zu einem der
jüngsten Ratsherren.
Jetzt begann der unermüdliche Einsatz für einen verkannten Ortsteil.
Mit
der Schaffung eines Stadtteilforums versuchte er Impulse zu setzen, doch
der erste Anlauf scheiterte. Erst im zweiten Versuch erkannten die
Eckeseyer die Möglichkeiten dieser Plattform. Heute gehört das
Stadtteilforum zu einer festen Instanz im Bezirk. Durch diese regelmäßig
stattfindenden Treffen ergab sich eine Gemeinschaft, die einer kurzfristig
aufkeimenden Gewaltwelle die Stirn bieten konnte.
Gestern wie heute sucht Söhnchen das direkte Gespräch mit seinen Wählern
und Gegnern. Jedoch lehnt er Stammtischparolen rigoros ab.
Kopfzerbrechen bereitet ihm allerdings die Zurückhaltung der ausländischen
Mitbürger am aktiven politischen Dialog.
Darin liegt auch die hohe Verantwortung, die sein Wahlkreis mit sich
bringt. Das Aufeinander-treffen unterschiedlichster Kulturkreise.
Söhnchen versuchte mit einem Stadteilfest die Akzeptanz untereinander zu
forcieren. Der Versuch war ein Erfolg. Doch, dass auch beim dritten Fest
nahezu die gesamte Vorbereitung und Durchführung an ihm
und einigen wenigen Mithelfern
haften blieb, weckte ein wenig Unmut in Sven. Das Stadtteilfest
findet auch weiterhin statt, allerdings unregelmäßig.
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