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Stadtteilforum 09.02.2006
Das erste Stadtteilforum im Jahr 2006 fand im Vereinsheim des
TuS 02 Eckesey statt. Erfreulicherweise fanden sich weit
über 30 Besucher ein.
Zunächst berichtete Sven Söhnchen, der auch das Forum
moderierte, über die Entwicklung des Stadtteilbuches. Das
Buch ist fertig und könnte in Druck gehen, wenn die
Finanzierung gesichert wäre. Aber leider finden sich keine
Sponsoren. Herr Söhnchen versicherte jedoch, dass kein
einziger Beitrag verloren ginge, denn wenn die
Sponsorensuche auch weiterhin erfolglos bliebe, würden die
Beiträge über das Internet veröffentlicht und zwar auf
eckesey.de.
WebMaster Becker bat anschließend zum wiederholten
Mal die Vereine und Institutionen um Unterstützung. In Form
von Informationen über Veranstaltungen und Termine.
Der Einladung zum Stadtteilforum folgte auch der neue
Stadtkämmerer Christoph Gerbersmann.
Herr Gerbersmann stellte sich mit einem kurzen Lebenslauf
vor: 40 Jahre alt, verheiratet, ein Kind. Studierte
Landschaftsplanung und Städtebau. Der engagierte
Umweltschützer hatte den Vorsitz beim hiesigen BUND und
übernahm 1999 den Fraktionsvorsitz der CDU. Seine Bewerbung
um den Kämmererjob argumentierte Gerbersmann mit seinen
fundierten Kenntnissen im Bankgewerbe.
Sein Resümee der Finanzlage der Stadt Hagen nach seiner
bisher 50tägigen Amtszeit konnte keine Begeisterungsstürme
entfachen.
460 Millionen Schulden sind kein Pappenstiel und die
Kassenkredite werden auf 700 Millionen klettern, so
prognostizierte Gerbersmann.
Der Stadtkämmerer machte auch deutlich, dass die Zeiten der
"schmerzfreien Sparmaßnahmen" vorbei seien. Jetzt müssen
Einsparungen erfolgen, die leider für jeden Bürger spürbar
sind.
Als Beispiel nannte Gerbersmann Zuschüsse für die Hagener
Chöre von derzeit 30.000 Euro.
Ein zentrales Thema waren die Kindergärten und die
U3-Betreuung. Die Abwanderung der Bürger bedeutet auch, dass
weniger Kindergartenplätze in Anspruch genommen werden. Das
wiederum hat zur Folge, dass der einzelne Kindergartenplatz
teurer wird.
Die Kindergärten werden von der Stadt mit 9 Millionen
unterstützt und man hat errechnet, dass eine Einsparung von
3 Millionen möglich ist. Diese 3 Millionen sollen in die
U3-Betreuung fließen. Gerbersmann rechnete vor, dass gerade
18 % der Kindergartenkosten von den Eltern getragen wird,
der Rest wird von der Stadt finanziert.
Hagens 1. Kassenwart verdeutlichte die Finanzkatastrophe der
Stadt mit der sinkenden Bezuschussung durch das Land. Da
Hagen, laut Finanzschlüssel, eine finanzstarke Kommune ist,
bekommt sie auch weniger Geld vom Land. Herr Gerbersmann
sprach sich für eine nötige Gemeindefinanzreform aus.
Schulleiterin der Gebr.-Grimm-Schule Frau Hoffmann
warnte vor Kürzungen bei vorschulischen Leistungen. Dieses
würden eine unabsehbare Gefahr in sich bergen.
Der Gedanke, aus der Gebr-Grimm-Schule eine offene
Ganztagsschule zu machen, sei, so Frau Hoffmann, von den
Eltern mehrheitlich abgelehnt worden.
Pfarrer Szczukowski sprach sich für eine
Sprachförderung ausländischer Kinder aus.
Bezirksvorsteher Kohaupt machte anhand von Erhebungen
deutlich, dass Investitionen in Kinder um das 3fache zurück
fließen.
Der Geitebrücker Schützenverein machte auf den auslaufenden
Pachtvertrag des Schützenheims aufmerksam und wies auf einen
dadurch möglichen Zusammenfall des Vereins hin. Die Schützen
benötigen dringend neue Räumlichkeiten.
Der Chef der Hagener Feuerwehr Horst Wisotzki
persönlich erklärte die Notwendigkeit des "Eckeseyer Zauns".
Sachbeschädigung, Verunreinigung durch Exkremente und
Verletzungsgefahr durch Glasscherben seien der Grund für die
Errichtung gewesen. Es könne nicht angehen, dass die
freiwillige Feuerwehr, nach dem Betreten des Geländes erst
einmal aufräumen müsse.
Die Gefahr einer Beschädigung der Reifen eines
Einsatzfahrzeugs sei nicht hinnehmbar. Deshalb bliebe das
Tor zwischen 20 Uhr und 10 Uhr verschlossen. Punkt.
Frau Jeschak vom diakonischen Werk erklärte
allerdings, dass sich das Problem durch den Zaunbau auf ihr
Gelände verlagert habe. Allerdings wollte Frau Jeschak keine
Sanktionen aussprechen, sondern das Gespräch mit den
überwiegend jugendlichen Verursachern suchen.
Abschließend berichtete Pfarrer Szczukowski über den
Stand des geplanten Baus des Altenheims. Das Bauvorhaben hat
sich verzögert, da Investoren abgesprungen sind. Jedoch
haben sich neue gefunden und eine Vertragsunterzeichnung
sollte in den nächsten zwei Wochen erfolgen. Auch die
Bauvoranfrage ist seitens der Stadt positiv beantwortet
worden.
10.02.06 - p.b. |

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