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Sprechstunde mit
Polizeipräsidentin
Ursula Steinhauer |
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Ursula Steinhauer kam ohne Polizeischutz, sondern lediglich mit einem
dicken Aktenordner und einem ebenso dicken Block für Notizen. Ein Hund
war auch im Raum. Etwa ein Polizeihund? Nein, der gehörte einem Gast.
Unsere Polizeipräsidentin klärte über subjektive und objektive
Wahrnehmung einer Straftat auf.
Eine Menge statistischer Daten folgte.
Hagen ist die 4. sicherste Großstadt in NRW.
2003 lagen 17.500 Straftaten vor, ein Anstieg gegenüber 2002 von nur
0,2%. Landesweit beträgt der Anstieg 2,46%
Die Aufklärungsquote beträgt in Hagen 51,6%, landesweit liegt sie bei
47%.
Frau Steinhauer machte deutlich, dass in diesen 17.500 Straftaten auch
"kleinere" Delikte erfasst sind. Die Aufklärungsquote liegt bei
Tatenbeständen, die unter Schwerstkriminalität fallen, erheblich
höher. Ein Raubüberfall läßt sich eher aufklären, als eine
Sachbeschädigung.
Mit Besorgnis erwähnte Frau Steinhauer die wachsende Kriminalität im
Scheckkarten- und Versicherungsbetrugs. Die Betrugsdelikte schnellen
erschreckend nach oben. Eine Steigerung von 42% !!! weist die
Polizeistatistik auf.
Zu Eckesey konnte die Polizeichefin berichten, dass dieser Stadtteil,
aus polizeilicher Sicht, zu den unauffälligen Plätzen gehört. 501
Vorfälle waren 2003 über Eckesey im Polizeibericht zu finden. In
Vorhalle waren es 557.
Die Verlagerung eines Teils der Wache Hoheleye in die Innenstadt macht
jährlich 20.000 Personalstunden frei, rechnete Frau Steinhauer
plausibel vor. Zusammen mit Einführung der Ordnungspartnerschaft
(ebenfalls 20.000 PS) ergeben das 40.000 Stunden, die effektiver
eingesetzt werden können - nämlich für Präsenz. Eckesey und Vorhalle
profitieren von diesen Maßnahmen mit zusätzlichen 3.000 Stunden
jährlich.
Natürlich fiel in der Diskussionsrunde auch der Begriff
"Ausländerkriminalität".
Ursula Steinhauer machte deutlich, dass hier wohl eher die Soziologen
gefragt seien, als die Polizei, denn in Eckesey seien nicht mehr
Zwischenfälle vorgekommen, die von ausländischen Mitbürgern verursacht
wurden, als von Deutschen.
Thema allgemeines Sicherheitsgefühl.
Die Polizei hat unlängst eine Befragung der Bürger durchgeführt und
2.500 Fragebögen verschickt. 864 kamen beantwortet zurück. Frau
Steinhauer betonte, dass viele Fragen "frei" beantwortet werden
sollten, also ohne Vorgabe von Antwortmöglichkeiten.
Demnach fühlen sich die Menschen in Eckesey 3 Mal sicherer, als
beispielsweise in Hagen Mitte. Die Angstplätze in Hagen sind: Vorplatz
Cinestar, Volkspark und Bahnhofsgegend.
Als Gefahrenpunkt in der Verkehrssicherheit wurde auffällig oft der
Bereich Eckeseyer / Lenaustr. genannt. An Lösungen wird gearbeitet.
Frau Steinhauer machte aber klar, dass Verkehrs- und
Geschwindigkeitskontrollen flächendeckend durchgeführt werden.
Ein trauriges Ergebnis sind beispielsweise die Messungen vor
Kindergärten. Die meisten Geschwindigkeitsüberschreitungen wurden von
Eltern begangen, die ihre Kinder brachten oder abholten.
Die Frage, warum die Außenstelle für den Bezirksbeamten in Vorhalle
geschlossen worden sei, beantwortete die Polizeichefin: "Ein
Bezirksbeamter gehört in den Bezirk und nicht in eine Amtsstube!"
Hat sie nicht Recht?
Natürlich konnten nicht alle Fragen direkt vor Ort beantwortet werden,
aber die Polizeipräsidentin hat sich viele Notizen gemacht und
versprochen auch diese zu beantworten. Ihre Antworten werden dann auch
hier zu lesen sein.
Frau Steinhauer, die am Vortag Geburtstag hatte, freute sich sehr über
die Glückwünsche und einen Blumenstrauß, der ihr vom Ortsverein SPD
überreicht wurde.
09.07.04 - p.b. |
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